© Max Duckwitz, DAV Sektion Mainz

Gipfelziele

Rund um die Kaunergrathütte gibt es zahlreiche lohnende Gipfelziele für erfahrene Alpinisten.

Zu einigen Gipfelzielen haben wir Beschreibungen hinterlegt, bei einigen fehlen sie noch. Die Touren erfordern gute Kondition, alpine Erfahrung und teils Kletterausrüstung. Bitte immer auch die aktuelle Wetter- und Lawinenlage beachten!

© Max Duckwitz
© Max Duckwitz

715 Hm | Gehzeit 5 Std. | Gletscherweg UIAA II, Ostgrat UIAA IV und Westgrat

Höchster Gipfel des Kaunergrats und einer der markantesten Berge der Ostalpen. Ein großes Tourenziel von der Kaunergrathütte aus, für erfahrene Kletterer.

Die zwei schönsten Wege auf diesen markanten Berg lassen sich zu einer Tour in Fels und Eis verbin-den. Ausgangspunkt ist die Kaunergrathütte.

Aufstieg über den Ostgrat im festen Fels

Charakter: Hochalpine Tour im festen, gut griffigen Fels. Schöne Kletterei, etwa 2 Seillängen III (Haken), sonst II und leichter bei guten Verhältnissen. Großartige Sicht vom höchsten Gipfel des Kaunergrats. Gipfelkreuz. 4 Stunden.

Routenbeschreibung: Von der Hütte auf dem Weg zum Madatsch Joch, der bald nach links verlassen wird, und über Geröll und eine steile Eiszunge zum Einstieg an einer weißen Gedenktafel, die von der Hütte sichtbar ist. Erst links, dann rechts zu einem 8 Meter senkrechten Wandl (Schlüsselstelle, Haken), das aufwärts erstiegen wird, eine Stelle IV. Durch eine Rinne gelangt man zu einer Gratkante, der man bis zu einer rötlichen Steilstufe folgt. Durch eine gut gestufte Rinne rechts aufwärts bis zu einem roten Pfeil, der nach links zum Grat weist. Etwas schwieriger durch eine Rinne hinauf zum Grat. Nun in anre-gender Kletterei auf dem Grat zum Gipfel. Die Grattürme können links oder rechts umgangen oder schwieriger, aber interessanter, überklettert werden. Nur beim letzten Steilaufstieg weicht man nochmals in die Nordflanke aus.

Abstieg über den Südgrat und den Hängegletscher des westlichen Plangeroßferners, der Eisweg genannt wird.

Dieser Gletscherarm, der zwischen zwei gewaltigen Felspfeilern hängt, ist von Längs- und Querspalten durchzogen und verlangt von seinen Begehern Erfahrung und Können im Eisgehen. Der Eisweg kann im Spätsommer durch Eisrückgang sehr schwierig sein – unbedingt über die Eisverhältnis-se und den Bergschrund beim Hüttenwirt nachfragen ! Ist der Bergschrund unüberwindbar, steigt man über den Ostgratwieder ab. An einigen Stellen kann abgeseilt werden.

Routenbeschreibung: Über den Südgrat absteigen bis zur tiefsten Scharte im Grat, 3.432 m. Von dort durch eine glatte Rinne hinunter über einen Bergschrund auf den Westarm des Plangeroßferners. In weitem S-förmigen Bogen mehr auf der orographisch rechten Gletscherseite anfänglich flach und immer steiler werden absteigen. Nach dem ersten Steilstück wendet man sich nach links und im unteren Steil-stück nach rechts bis fast zu den Felsen am Fuß des breiten Grates, der vom Südgipfel der Waze herun-terzieht. Dieser steile Gletscherarm ist von Quer- und Längsspalten durchzogen, im unteren Teil ist meist Blankeis. Er kann in schneearmen Jahren recht unangenehm sein. Hat man den Plangeroßferner erreicht, geht man anfangs etwas östlich und dann nördlich durch das Moränentälchen und dann auf einem Steig über die Seitenmoräne hinauf zur Kaunergrathütte.

Text und Foto: Walter Hellberg, DAV Sektion Mainz

© Max Duckwitz
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600 Hm | Gehzeit 3 Std. | Normalweg UIAA II+

Anspruchsvolle Tour mit Kletterpassagen (UIAA II)

© P. Kaesehagen
© P. Kaesehagen

560 Hm | Gehzeit 3 Std. | Südgrat UIAA II

390 Hm | Gehzeit 3 Std. | UIAA IV

280 Hm | Gehzeit 1½ Std. | UIAA II+

Ab der Kaunergrathütte (Rückseite) den Wegweisern Mittelberglessee/Trenkwald folgen. Es geht zunächst über die Schrofen unterhalb des Klettergartens gut versichert hinunter zu einem (meist trockenen) Bachbett und dann auf einem stets ansteigenden Steig durch die Schotterflanke unterhalb der Parstleswand hinauf zum Steinbockjoch, einem schönen Aussichtspunkt (2960 m).

Von hier Blick auf Stubaier und Ötztaler Alpen, im Vordergrund auf den Geigenkamm mit dem Mainzer Höhenweg und dem Rheinland-Pfalz-Biwak sowie die das Plangeroßtal umrahmenden Gipfel (u. a. die markante Seekarlesschneid, 3208 m) und die Wildspitze.

Vom Steinbockjoch hat man auch den sogenannten Dreihüttenblick – Rüsselsheimer Hütte, Braunschweiger Hütte und Kaunergrathütte.

Vom Südrücken des Steinbockjoch über Schutt und Blockwerk auf den Ostgrat und leicht zum Gipfel der Parstleswand (3091 m), die auch Portleswand genannt wird.

© Max Duckwitz
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Weitere nahe gelegene Gipfel

  • Rofelewand (3354 m)
  • Piz Maskus (3135 m)
    - Westkante IV-V (schöne kurze Kletterei)
  • Hoher Kogel (3047 m)
  • Zuragkogel (2895 m)
  • Madatschtürme (2831 m)
    - II-III
  • Parstleskogel (2741 m)
  • Brandkogel (2677 m)
  • Steinkogel (2635 m)